Wie ich ja schon gestern in meinem Beitrag über die Verträglichkeit von Sonne und Wolle angedeutet habe, habe ich für mich was Cooles, Neues entdeckt – KNITALONGS! Ein Hoch auf das 21. Jahrhundert!
Najaaaaa, neu im Allgemeinen wäre wohl übertrieben. Knitalongs gibt es wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten, aber für mich ist es eine Neuentdeckung. Mit Sicherheit hat das Internet stark zur Entwicklung solcher Events beigetragen. Was vor 40 Jahren noch der Stricktreff in Oma’s Wohnzimmer war, zu dem sich die Nachbarin auf einen Kaffee gesellte, ist heute virtuell die Diskussionsgruppe eines Knitalongs im Internet. 😉
Das Tolle daran ist die räumliche (und größtenteils auch zeitliche) Unabhängigkeit, mit der man an dieser Gemeinschaftsaktion teilnehmen kann. Das ist vor allem für Menschen wie mich von Vorteil, die aufgrund von Kindern, Haushalt und Job zeitlich eingeschränkt ihr Hobby betreiben bzw. nachts um 1 Uhr eben nicht immer eine Handvoll Mitmenschen finden, die sich spontan auf eine Strickrunde treffen würden. Zudem kommt man mit Strickerinnen „all over the world“ in Kontakt. Und noch einen positiven Aspekt haben diese Knitalongs: gerade Stricker/-innen, denen während eines Projekts mal die Puste ausgeht oder die gerne von den ganzen Ideen im Kopf abgelenkt werden, kommt der zeitlich begrenzte Rahmen dieser Events zugute und man ist einem gewissen positiven Druck ausgesetzt das Angefangene auch zeitnah zu beenden.
Und so stürze ich mich seit kurzem explizit auf derartige Gemeinschaftsprojekte. Einer davon ist der „Summer Sweater knit a Long“ der beiden „Nice and knit“-Mädels aus Amerika. Kara und Katie führen einen Strickblog, dem ich seit ca. zwei Jahren begeistert folge und seit ungefähr einem halben Jahr verkaufen die beiden auch ihre eigene, handgefärbte Wolle über ihren etsy-shop. Gestartet hat der Knitalong gestern und wird Ende Juli enden. Ziel dessen ist es in diesen sechs Wochen ein Oberteil-Projekt (Pulli, Top, T-Shirt o.ä.) auszuwählen und anzufertigen. Ausgetauscht wird sich dann über den jeweiligen Strickstatus bei ravelry. Ich werde anlässlich dieses Events ein Sommer-Bustier aus Lana Grossa’s Perla machen, diesmal aber in kräftigem persian red. Und soweit bin ich damit schon gekommen:
Ha! Das ist aber noch lange nicht alles ;-D
Es gibt nämlich auch noch eine Steigerung dieser knitalong-Geschichten! Nämlich sogenannte Mystery-Knitalongs! Wow, jetzt wird’s geheimnisvoll. Bei dieser Art des Projekts weiß man mit Beginn noch nicht wie das fertige Produkt aussehen wird. Immerhin weiß man was man da überhaupt strickt…. also, ob es ein Pulli, eine Decke oder ein Schmusetier wird. Doch alles was man zu Beginn bekommt ist eine Einkaufsliste 😉
Und dann geht’s los. Woche für Woche werden neue Muster, neue Abschnitte des Strickstücks preisgegeben und man darf gespannt miterleben wie es wohl am Ende werden wird.
Natürlich musste ich auch gleich an so einem Mystery-knitalong teilnehmen! Wir stricken gemeinsam eine Decke. Sie besteht aus 48 Quadraten und wird mit einer Bordüre noch umrandet. Nachdem ich diese Decke als Geschenk anfertige kann ich hier noch keine weiteren Details preisgeben. Ist dann sozusagen für alle Leser auch ein Mystery-Projekt 😛
Ein vernebeltes Bild, mehr gibt’s im Augenblick nicht.
Ein Gedanke zu “Knitalongs – die neue Handarbeitssucht”